Mit viel Aufwand zur Staffelmeisterschaft
Es war alles angerichtet für einen tollen Volleyball-Nachmittag für die Germersheimer Landesliga-Herren. Am Ende stand auch ein standesgemäßer 3:0-Erfolg (27:25, 25:21, 25:18) und die vorgezeigte Staffelmeisterschaft in Gruppe A der Landesliga zu Buche. Das Ergebnis täuscht jedoch über die druchwachsene Teamleistung hinweg.
Der Gastgeber SG Neustadt/Haßloch hatte mit 13 Spielern die große Kapelle für den Heimspieltag aufgeboten. Nach dem 3:1-Sieg gegen den TV Feldkirchen II im ersten Spiel des Tages zeigte die SG von Beginn an viel Tempo gegen die Gäste. Nach wenigen Ballwechseln führten die Gastgeber blitzschnell mit 6:1. Auf Germersheimer Seite lief wenig zusammen. Vor allem die Annahme hatte massive Probleme. Zuspieler Felix Kühner konnte folglich sein variables Spiel nicht wie gewohnt aufziehen. Die Verunsicherung der Gäste war spürbar. Coach Dominik Betsch schüttelte immer wieder den Kopf angesichts teilweiser unverständlicher Leichtsinnsfehler seiner Spieler. Erst ab der Satzmitte stabilisierte sich das Team und kämpfte sich langsam an die SG heran. So ging es in die Satzverlängerung, in der die TSG zwei Satzbälle gekonnt abwehrte und den ersten eigenen Satzball nutzte. Wer nun gedacht hatte, dass es besser wird, sah sich schnell getäuscht. Die Gastgeber zeigten, dass sie mehr können als es die Tabelle zeigt. Die Gäste verschliefen auch diesen Satzanfang wieder komplett. Erst ab der 14:11-Führung der Gastgeber besann man sich auf die eigenen Stärken. Eine deutliche Ansprache von Coach Betsch in der Auszeit weckte das Team auf. Über 19:17 kämpfte man sich zur 2:0-Satzführung. Mit diesem Vorsprung im Rücken sollte es besser laufen. Der aufmerksame Leser kann es sich schon denken: Auch den Auftakt in Satz 3 verschliefen die Gäste komplett. Die SG punktete immer wieder mit druckvollem und variablem Angriffsspiel. Hinzu kamen ungewohnte Annahmeschwächen auf Germersheimer Seite. So führte die Heimmannschaft auch im 3. Satz schnell mit 8:2. Doch wer ungeschlagener Tabellenführer ist, der besinnt sich wohl immer wieder rechtzeitig auf die eigenen Stärken. Mit deutlich mehr Zugriff im Block, besserer Feldabwehr und druckvollen Angriffen holte man Schritt für Schritt auf. Zur Satzmitte hatte man beim 14:14 den Ausgleich erzielt und damit wohl dem Gegner endgültig den Zahn gezogen. Über 22:17 erkämpfte man sich mit 25:18 den erhofften 3:0-Erfolg.
Auch wenn die Gäste danach lautstark mit „Staffelmeister, Staffelmeister, hey, hey“ den Sieg feierten, zeigten sich danach alle sehr selbstkritisch. Coach Betsch fasste es treffend zusammen: „Wir waren heute schlagbar und haben der SG den Sieg eigentlich fast schon auf dem Silbertablett präsentiert. Wir können froh sein, dass wir heute drei Punkte geholt haben, denn das können wir deutlich besser.“
Sein Team nahm die Kritik direkt an und schwor sich schon mal auf den letzten Heimspieltag am 12.02. ein. Den will man nutzen, um sich motiviert für das Halbfinale der Playoffs einzuspielen. Die Halbfinals finden wahrscheinlich am ersten Märzwochenende statt. Zwei Wochen später steigt dann das große Finale um den Aufstieg in die Oberliga. Das Germersheimer Ziel lautet klar „Aufstieg“. Wer diesem Ziel in den Playoffs im Weg stehen wird, ist noch offen. In Gruppe B kämpfen derzeit noch die TG Konz, der TV Hechtsheim und der TSV Speyer um einen der beiden ersten Plätze.
(Verfassser: Alexander Zinser)
