Eycke Brescher ist Trainer bei der Turnerschaft Germersheim. Jeden Samstagmorgen bietet er zwei Stunden lang Ballsportarten an. In seiner bunt gemischten Gruppe trainieren auch Marvin und Nick mit. Was die drei und die gesamte Gruppe verbindet? Eine herrliche Normalität im Umgang miteinander, auch wenn es auf den ersten Blick manch einem anders erscheinen mag. Alle zusammen zeigen wie gut Inklusion im Sport funktionieren kann.
Samstagmorgen, kurz vor 10 Uhr. Sportler im Alter zwischen gerade 18 und schon im rentennahen Alter betreten die Sporthalle der Richard-von-Weizsäcker-Realschule. Alle sind gut gelaunt und freuen sich auf das Training aus Basketball, Handball und Fußball gepaart mit verschiedenen Dehn- und Kräftigungsübungen. Mit dabei sind auch Marvin mit Down-Syndrom und Nick, der Autist ist. Beide sind mit Eifer und großem Engagement dabei und nehmen ohne Probleme am Training teil. Sie sind in der Gruppe vollständig akzeptiert und integriert. „Marvin, mach ihn rein!“ ruft ihm einer der Sportler beim erfolgreichen Korbleger zu. „Super Parade!“ ist ein anderer Aktiver begeistert, als Nick einen Torschuss erfolgreich abwehrt. Trainer Brescher, hauptberuflich bei der Bundeswehr tätig, und seine Truppe zeigen Woche für Woche, welche Möglichkeiten der Sport und die Inklusion bieten für Menschen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht „normal“ erscheinen. Doch was ist heutzutage schon normal? In der Ballsportgruppe jedenfalls ist das Training völlig normal. „Mir macht jede Ballsportart Spaß. Hauptsache, ich kann hier jeden Samstag etwas Sport machen und Spaß haben“ gibt der sichtlich gut gelaunte Marvin zu Protokoll.
Trainer Brescher und seine Gruppe zeigen, wie gut und vor allem einfach Inklusion im Sport funktionieren kann. Sie beweisen Woche für Woche, dass Sport die Menschen verbindet, egal in welchem Alter, egal ob mit oder ohne Einschränkungen. Auch der 1. Vorsitzende Peter Auer ist sehr angetan von Breschers Engagement. „So stelle ich mir Inklusion vor: als Selbstverständnis ohne darüber nachzudenken. Das ist für mich gelebte Gemeinschaft“ zeigt sich der Vereinschef begeistert.
Wäre es nicht schön, wenn noch mehr Menschen diesem Beispiel folgen würden?