Mit halber Kapelle und angezogener Handbremse zum Pokalsieg
Traditionell findet der Pfalzpokal des Volleyballverbands Pfalz oft kurz vor dem Saisonstart statt. Auch die Germersheimer Oberliga-Herren nutzten die Chance auf den letzten echten Härtetest vor dem Saisonstart am kommenden Wochenende. Und am Ende holten sie sogar den Pokalsieg beim Turnier in der Speyerer Osthalle. Doch so ganz selbstverständlich war das nicht.
Das Losglück war den beiden Favoriten aus Speyer (2. Mannschaft) und Germersheim erstmal hold. Gegen die SG Neustadt/Haßloch (Speyer) und den VBC Ludwigshafen (Germersheim) konnten sich die beiden Oberligisten deutlich mit 3:0 durchsetzen. In anderen Sportarten spricht man ja oft von einem Traumfinale. Es war zumindest ein Finale auf recht hohem Niveau. Beide Teams offenbarten aber auch noch Abstimmungsprobleme in der Feldabwehr und Annahme.
Germersheim zeigte von Beginn an den größeren Siegeswillen. Mit viel Harmonie im Spielaufbau und Laufbereitschaft in der Feldabwehr zog man schnell davon und führte sicher mit 14:7. Einfachste Annahmefehler ermöglichten den Gastgebern dann jedoch eine 8:1-Serie zum 15:15. Schon fast verrückt starteten die Germersheimer dann eine 9:1-Serie zum Satzball bei 24:16, ehe Ersatzcoach Laura Troubal doch nochmal eine Auszeit bei 24:22 nehmen musste und Tobias Grehl danach den Satzball mit einem Schnellangriff verwandelte. Danach entwickelte sich der ausgeglichenste Satz des Spiels. Kein Team konnte sich so richtig absetzen, zumal beide Teams mit krachenden Blocks und Angriffen ihr Potential zeigten. Beim Stand von 19:19 entwickelte der Gastgeber dann mehr Leidenschaft während die Gäste auch einfachste Punktchancen bis zum 21:25 liegen ließen. So stand es 1:1 nach Sätzen.
Das Team motivierte sich in der Satzpause selbst enorm und ließ dann zwei Sätze lang nicht mehr viel anbrennen. Über 8:4, 11:9 und 17:13 holte man sich Satz 3 mit 25:20. Der Siegeswille war nun deutlich spürbar, denn nur der Sieger darf beim Landespokal am 24.09. teilnehmen. Über 11:5, 14:7 und 17:10 holte man sich mit 25:19 ungefährdet den Pokalsieg.
Dieser Erfolg gibt dem Oberliga-Aufsteiger sicherlich viel Selbstvertrauen für den Saisonstart am Sonntag beim TV sebamed Bad Salzig, auch weil man nun den Ligakonkurrenten aus Speyer in der Vorbereitung zum 2. Mal schlagen konnte. Aber auch die Tatsache dass mit Constantin Garen, Kevin Peter, Julius Rosenstiel, Dmytro Lukianov, Nicolay Peng und Samuel Hochreiter eine komplette Sechs fehlte, zeigt dass man sicherlich einen gut aufgestellten Kader hat, der auch langfristige Ausfälle wie z.B. den von Nicolay Peng gut abfedern kann. Auch wenn die Germersheimer vor allem in der Annahme und in der Feldabwehr noch Probleme hatten und insgesamt noch die Handbremse angezogen hatten, zeigten sie schon gute Ansätze ihrer Leistungsfähigkeit. Nun gilt es beim Saisonstart am Sonntag nachzulegen.
(Verfasser: Alexander Zinser)
