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Ganz knapp an der Sensation vorbei

Das Halbfinale war das große Ziel, alles andere war nur ein schier unerreichbarer Traum. Mit dem Finaleinzug und dem Vizemeistertitel haben die U16-Volleyballer der TS Germersheim eine Überraschung bei der Südwestdeutschen Meisterschaft abgeliefert, die keiner erwartet hatte. Und trotzdem schwingt etwas Wehmut mit, denn der Titel und die DM-Quali war zum Greifen nah.

Die Gastgeber aus Germersheim starteten mit einer eher schwachen Leistung gegen den Saarlandmeister TV Bliesen ins Turnier. Die Anspannung im Team war spürbar, als die talentiertesten Mannschaften aus Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz die Halle betraten. Inmitten dieser Aufregung produzierte das Team von Trainer Martin Telemisov zu viele eigene Fehler und musste sich Bliesen unerwartet deutlich mit 0:2 geschlagen geben. Damit war der Traum vom Halbfinale Top-Favorit TuS Kriftel, der in der männlichen Jugendbereich in nahezu allen Altersklassen regelmäßig zur DM fährt. Doch auch bei den Hessen war dann gegen die TSG viel Nervosität zu spüren. Germersheim zeigte eine hervorragende Teamleistung und schaffte mit einem klaren 2:0 gegen Kriftel die erste Sensation des Tages. Nun kam alles auf das Ergebnis des Duells Bliesen gegen Kriftel an. Und das Wunder geschah tatsächlich noch, denn Kriftel schlug Bliesen deutlich genug mit 2:0. Die TSG zog mit 4 Ballpunkten mehr als Bliesen ins Halbfinale als Gruppenzweiter ein.

Und wie es der Volleyballgott wollte traf man dort im ewigen Duell auf die TGM Mainz-Gonsenheim. Nun war der Traum vom Finale also wieder zum Greifen nah und damit auch der Traum von der ersten Teilnahme eines TSG-Jugendteams bei einer Hallen-DM. Nach knapp verlorenem 1. Satz schwang sich das Team um den 14-jährigen Kapitän Tom Diehl auf und bot den Mainzern schnell Paroli. In einem hochklassigen Duell musste der Tie-Break entscheiden. Dort gab die TSG das Heft nicht mehr aus der Hand und zog nach tollem Aufschlag von Fabio Dalinger unter großem Jubel ins Finale ein. Dafür qualifizierte sich auch Kriftel in einem engen Halbfinale gegen Wiesbaden. Wäre Wiesbaden – als Ausrichter der DM automatisch qualifiziert – im Finale gewesen, wär die TSG auch schon vorab qualifiziert gewesen. So aber musste der Finalsieg her. Beide Teams starteten konzentriert und motiviert in ein hochklassiges Finale. Über lange Zeit ging es in beiden Sätzen hin und her und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Kriftel war jedoch in beiden Sätzen im Aufschlag besser und konnte dies immer für den entscheidenden Vorsprung nutzen als die Annahme der Gastgeber wackelte. Mit einem 2:0 holte sich Kriftel dem Südwest-Titel vor der TSG. Auch wenn im ersten Moment vielleicht die Enttäuschung überwiegt hat, kann das Team sehr stolz auf diese überragende Leistung sein. Im Turnierverlauf hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt und dass man sich steigern kann. Auf dieser Basis können die Jungs für nächstes Jahr aufbauen.